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KnowHow rund um die Kabelbearbeitung

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Fehlererkennung bei Crimpverbindungen

Welche Prüfung erkennt welche Fehler

Die Qualitätsstandards in der Crimp- und Presstechnik werden immer höher gesetzt. Besonders bei Verbindungen, die in Systeme integriert sind, die direkt zum Schutz und zur Sicherheit von Menschen dienen (ABS Anti-Blockier-System, Airbag, Notrufsysteme, Luftfahrt, Medizinische Geräte etc.), werden die Qualitätsansprüche ständig verschärft.

Will ein Kabelkonfektionär als Anbieter zugelassen werden, muss er mit seinem Verarbeitungsequipment und den Prüfmethoden diesen hohen Standards entsprechen. Schon in der Bemusterungsphase wird heute darauf geachtet, dass Muster mit dem in der späteren Fertigung eingesetztem Verarbeitungsequipment produziert wird.

Jeder kennt die Meldungen von Rückholaktionen in der Automobilindustrie, Hausbrände wegen Kurzschluss, etc. oder die in Europa gefertigte Schaltschrankverkabelung, die in Fernost defekt ankommen und deshalb eine Maschine oder ganze Fertigungseinrichtungen nicht funktionieren.

Qualitätskontrolle in einer Fertigung kostet Geld! Sie ist aber notwendig, denn die Folgekosten bei dem Ausfall einer z.B. Crimpverbindung sind u.U. um ein Vielfaches höher. Das Schlagwort: "Zertifizierung" ist heute in jedem modernen, qualitätsorientierten Betrieb bekannt und die Zertifikate sind heute ein MUSS für jedes expandierende Unternehmen.

Voraussetzung dafür ist, neben dem qualitativ hochwertigen Verarbeitungsequipment, natürlich auch ein optimales, kostengünstiges Qualitätsmanagement. Ein gutes Qualitätssystem zeigt Ihren angehenden Kunden nicht nur dass Ihr Unternehmen Wert auf Qualität legt, sondern zeigt auch Ihre Fachkompetenz und kann Ihnen helfen neue Aufträge zu bekommen.

In der Welt der Crimptechnik gibt es 4 grundsätzliche Prüfmethoden:

  1. Sichtprüfung
  2. Crimpmaße messen
  3. Auszugstest
  4. Schliffbild + Schliffbildbeurteilung

Wichtig: Diese Prüfmethoden ergänzen sich gegenseitig und sind das Rückgrat jeder Qualitätssicherung in der Crimptechnik. Jede Prüfmethode für sich alleine ist NICHT ausreichend! Nur das Zusammenspiel dieser Prüfmethoden ermöglicht eine Produktion von gleichbleibend hoher und reproduzierbarer Qualität von Crimpverbindungen!

Ist eine Crimpmaschine bzw. ein Crimpwerkzeug eingerichtet und produziert eine gute Crimpqualität gibt es im Bereich der Crimpvollautomaten zusätzlich weitere unterschiedlichste, fertigungsbegleitende Prüfsysteme. Hier wird, neben der Sensorik, auch die optische Erkennung genutzt, um die Qualität der jeweiligen Arbeitsschritte zu überwachen. Erkannte Fehler werden über die Programmierung direkt aussortiert. Dadurch wird die Produktion nicht mehr unterbrochen.

Beispiele für diese Überwachungsysteme:

  • Crimpkraftüberwachung
  • Einschnitttiefe der Abisoliermesser
  • Abisolierlänge
  • Isolation im Crimpbereich
  • Fehlende Einzeldrähte im Litzenverbund
  • Beschädigte Isolation
  • Sealposition

Viele Parameter in der Crimptechnik können mittels moderner Mess- und Prüfverfahren überwacht und kontrolliert werden.

Da aber in der Kabelverarbeitung mit "biegeschlaffen" Teilen gearbeitet wird, sind der Technik Grenzen gesetzt. Im Gegensatz zu (z.B.) einem Drehteil aus Stahl kann eine feindrähtige Leitung nicht mit "1 Tonne" Spannkraft im hundertstel Millimeterbereich fixiert werden. Die Leitung wäre nämlich dann zerstört.

Trotz ausgefeilter optischer Überwachungseinheiten und den schon genannten Mess- und Prüfverfahren, spielt das menschliche Auge und die Erfahrung des Bedienpersonals eine sehr wichtige Rolle bei der Herstellung von qualitativ hochwertigen Crimpverbindungen.

Die Sichtprüfung ist eines der wichtigsten Prüfinstrumente in der Kabelbearbeitung und Crimptechnik!

Ein einfaches Beispiel aus der Praxis:

Über einen Stripper-Crimper werden in einem Arbeitszyklus Leitungen abisoliert und vercrimpt. Wenn der Maschinenbediener mehrmals in der Stunde einen Blick in den Auffangbehälter für die Abisolierreste wirft, kann er sehr schnell feststellen, ob einzelne Drähte der Leitung beim Abisoliervorgang abgeschnitten werden. (Dies gilt auch für alle anderen Fertigungseinrichtungen zum Abisolieren.)

Das ist eine Prüfung, die schnell und fast kostenlos die Prozesssicherheit und somit die Qualität sichert und Veränderungen in der Maschineneinstellung oder bei der Leiterqualität feststellbar macht. Die Alternative dazu wäre das Erstellen eines im Verhältnis dazu teuren Schliffbildes und das Auszählen der Einzeladern!

Sicherlich ist eine 100%ige Sichtprüfung von Crimpverbindungen nicht sinnvoll, da das menschliche Auge sehr schnell ermüdet und dadurch Fehler übersehen werden können. Beim Einrichten der Maschinen, wie bei Kontrollen in der laufenden Fertigung und auch bei der Wareneingangsprüfung ist die Sichtprüfung das wohl wichtigste Prüfinstrument das wir in der Crimptechnik kennen.

Voraussetzung: Man muss wissen auf was man achten muss und man muss es tun!

Ständige Schulungen und Mitarbeitertraining steigern nicht nur das Qualitätsbewusstsein, sondern vermitteln neben dem Wissen auch ein Gefühl für Probleme und Fehlerquellen - nicht nur in der Crimptechnik. Oder kurz gesagt: Wenn der Mitarbeiter weiß, was und warum er etwas tut, erkennt er auch die Fehler!

Welche Prüfung erkennt welche Fehler?

Für die Qualitätssicherung bei der Herstellung von Crimpverbindungen mit der offenen Crimphülse werden, für unterschiedliche mögliche Fehler, jeweils entsprechende Prüfmethoden eingesetzt. Die nachfolgende Zusammenstellung zeigt unterschiedliche Fehler und mit welcher Prüfmethode diese erkannt werden können.

Fehlererkennung DE

WICHTIG: Nur das Zusammenspiel der Prüfmethoden gibt eine Auskunft über die tatsächliche Qualität einer Crimpverbindung!

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