Kennen Sie das folgende Problem? Ihre Leitung hat 0,25mm² und Ihr Crimpkontakt ist für 0,5 mm² ausgelegt! Passt nicht wirklich zusammen.
Das ist ein gängiges Problem, nicht nur in der Kleinserienfertigung! Ihr Crimpkontakt hat eine optimale Verpressung bei 0,5 mm² und es ist logisch, dass bei einem Nennquerschnitt von 0,25 mm² die Verpressung nicht passen kann.
Welche Möglichkeiten haben Sie:
- Den Nennquerschnitt der Leitung auf 0,5 mm² vergrößern? Das funktioniert meistens nicht, da sich auf der anderen Seite ja ebenfalls eine Crimpverbindung befindet. Und bei einer mehr oder vieladrigen Mantelleitung schon gar nicht.
- Sie suchen einen alternativen Crimpkontakt, der passt und wenn keiner verfügbar ist akzeptieren Sie die schlechte Crimpqualität. Ein Risiko das einen Ausfall der Crimpverbindung zur Folge haben kann oder eine Reklamation wegen der schlechten Crimpqualität.
- Sie isolieren Ihre Leitung doppelt solange ab, und verdoppeln Ihren Querschnitt, indem Sie von Hand eine Schleife legen. Jeder der das schon einmal von Hand gemacht hat, weiß: Das funktioniert im Musterbau, aber nicht in einer Fertigung.
- Oder Sie nutzen diesen Schlaufenleger, den ich bei einem Besuch der AAC Kabelbearbeitungssysteme GmbH entdeckt habe. Dieses Gerät erledigt diesen Job problemlos und präzise. Leitung abisolieren, in den Schleifenleger einführen, starten und schon ist aus Ihrer 0,25 mm² Leitung eine 0,5 mm² Leitung geworden und es lässt sich eine Crimpverbindung mit der gewollt guten Verpressung erstellen.
Und ja, ich habe nachgefragt: Bei geschlossenen Crimphülsen (Gedrehte, vorisolierte Kontakte, Aderendhülsen, etc.) funktioniert das problemlos. Die offene Crimphülse? Auch da geht das theoretisch, wenn sich die präzise geformte Schleife vor den einrollenden Crimpflanken legen lässt. Und das ist abhängig von der Geometrie des Crimpkontaktes. Was dann natürlich vorab geprüft werden muss!
Die nächste Frage: Lässt sich so etwas auch bei größeren Serien auf einem dafür geeigneten Crimpvollautomat einsetzten? Auch hier die Antwort: Theoretisch ja! Man muss sich die Aufgabenstellung im Detail anschauen und wenn die Geometrien passen, dann ist auch das möglich.
Und ja! Natürlich funktioniert das auch mit anderen Nennquerschnitten! Das hier ist nur ein Beispiel!
Feinstes Know-how bietet hier einen relativ einfachen Lösungsansatz, wie man Crimpqualität optimieren kann. Und DAS sollte ja das Ziel in jeder Kabelkonfektion sein! Oder?
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