Eine Prozessüberwachung des Crimpvorganges sichert die rechtzeitige Erkennung von Fehlern bei Crimpverbindungen. Schon während des Fertigungsprozesses sollte die Entscheidung über Gut / Nicht gut jeder einzelnen Crimpverbindung getroffen und diese sofort entsprechend sortiert werden.
Zu jeder Losgröße sollte ein Qualitätsnachweis verfügbar sein, was im Rahmen der Produkthaftung vorbeugend notwendig ist und von vielen Kunden heute im Rahmen der Zertifizierung verlangt wird.
Erkannt werden sollen folgende Crimpfehler:
- Fehlende Einzeldrähte im Litzenverbund (Querschnittsveränderungen).
- Im Drahtcrimp vercrimpte Isolation.
- Bruch von Verschleißteilen.
Crimpkräfte sind schnellveränderliche Kraftgrößen im Millisekunden-Bereich mit einem typischen Bereich von wenigen 100N bis etwa 40kN. Um diese Kraftverläufe messtechnisch zu erfassen, werden piezoelektrische Kraftsensoren eingesetzt. Sie sind hervorragend zum Messen von dynamischen und quasistatischen Belastungen geeignet.
Die gängigsten Verfahren in der Crimpqualitätsüberwachung sind die reine Kraftkontrolle oder eine Kombination aus Kraft-/Zeitkontrolle unter Berücksichtigung vom Arbeitshub der Crimpmaschine.
Wichtig beim Einsatz einer Crimpkraftkontrolle: Crimpmaschine und Crimpwerkzeug müssen 100%ig OK sein!
Crimpwerkzeuge, die schwergängig oder verschlissen sind, oder zu viel Spiel in den Führungsbereichen haben, sind für den Einsatz mit einer Crimpkraftüberwachung nicht geeignet. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Crimpmaschinen. Aussagekräftig ist eine Kontrolle nur dann, wenn das Toleranzfenster GUT/SCHLECHT klein genug eingestellt werden kann, um z.B. fehlende Einzeldrähte im Litzenverbund über die Kraftmessung zu erkennen!
Fazit: Der Einsatz von Crimpüberwachungssystemen ist IMMER mit einem Mehraufwand an Wartung verbunden!